Ich hab da so ein Gefühl, kommt Dir dieser Satz bekannt vor? - In der heutigen Zeit wird er viel genutzt. Ich hab ihn schon oft gehört und teils selbst ausgesprochen. Im Grundei wird davon ausge-gangen, dass es hierbei um eine reine Suggestion ginge und diese Emotion nicht wirklich ernst zu nehmen sei. Gemäß dem Motto: Du fühlst nur, dass der andere dich nicht mögen würde, aber diesem Gefühl darfst du nicht vertrauen.
In diesem Fall wird das Gefühl, das Fühlen, auf die selbe Stufe gestellt wie eine Vermutung. Eine Annahme, die erst bewiesen werden muss. Gar nur ein Trugbild sei.
Mir hat man diese Auslegung schon von Kindesbeinen an diktiert. Mit der Zeit hat dies mein Fühlen sehr verunsichert. Ich glaubte, dass ich den Informationen meines Körpers nicht wirklich vertrauen könne. Emsig suchte ich dann in meinen Inneren, warum ich mir diese Sache „einbilden“ würde. Jedoch vernachlässigte ich dabei die Außenwelt. Ich war so beschäftigt dabei, den Fehler bei mir zu suchen, dass ich die Attacken, die dann im Realen folgten, gar nicht kommen sah. Mehr noch, ich folgte weiter dem suchenden Pfad in meinem Inneren, weil ich dachte: Da muss etwas in mir drin sein, das andere Menschen zu diesem Verhalten zwingt.
Und so wurde ein Teufelskreis geboren, aus dem Herauszukommen sehr schwer für mich war. Zumal ja von Außen weiterhin die Interpretation kam, dass dieses Fühlen nur eine Illusion sei... Es wurde sich gar nicht erst die Mühe gemacht, den Tatbestand zu überprüfen! Die Sache war abgestempelt und somit „nur“ mein Problem. Aber, wenn ein Problem tatsächlich im Außen liegt, kann das eigene Ich im Inneren nichts finden und wird dadurch immer mehr verunsichert.
Und diese Verunsicherung, so hab ich mit den Jahren gelernt, wird irgendwann so extrem, dass das Ich seine Selbstsicherheit verliert, gar seine Wurzeln. Es wird zu einem System ohne Heimat, dass von jedem stärkeren Wind erfasst werden kann, und somit entweder völlig ziellos umher irrt oder zu einem Menschen, der sich leicht manipulieren lässt! - Was wiederum erklären würde, warum in der heutigen Zeit so viele auf Manipulationen und Illusionen herein fallen, sich selbst und meist auch anderen nicht vertrauen können!
Der Körper ist zum Fühlen ausgelegt. Dies ist die Sprache, mittels derer er mit seinem Bewusstsein korrespondiert. Diese Struktur hat sich im Laufe der Evolution entwickelt, um auf schnellere Weise Informationen übermitteln zu können. Wenn das Ich erst einmal alle Daten des Körpers sammeln und übersetzen müsste, käme die Reaktion oftmals viel zu spät – die Spezies würde aussterben.
→ Und ja, es findet sich in dem Fühlen auch ein Teil, der dazu neigt dem Ich Suggestionen einzuflüstern. Vor allem in einer Welt, die bereits bei der Geburt damit beginnt Bewertungen aufzustellen und diese den Kindern einzuprägen. Diese gilt es heraus zu filtern und sich auf die Wahrnehmungen des eigenen Körpers zu fokussieren.
Ich glaube, diese Eigenschaft haben uns Tiere voraus. Bei ihnen gibt es niemanden, der ihnen beständig Vorurteile einflüstert. Die Natur kennt eine solche Vorgehensweise nicht. Die eingehenden Daten des Körpers nehmen diese Lebewesen ernst und gehen daher achtsam damit um. Sie vertrauen ihrem eigenen Selbst, sind in sich selbst verankert.
Für sie gibt es kein negativen Fühlen, das ausgeblendet werden müsste. Dies gilt insbesondere für Angst oder Wut. Denn diese Gefühle sind, meinen Beobachtungen und Recherchen nach, jene elementare Emotionen, welche das Leben und Überleben sichern!
Von daher, finde ich, wäre folgendes wichtig:
Lernen zu unterscheiden. Handelt es sich bei der eingehenden Information um eine echte Emotion, also um eine Datenübermittlung des Körpers, oder nur um eine Vermutung aufgrund bestimmter Vorurteile.
Und dabei ist es überaus bedeutsam, seinen eigenen Körper und die Gefühle kennen und verstehen zu lernen. Sich selbst ernst zu nehmen, sich Zeit dafür zu nehmen den Signalen zu lauschen. Vor allem, wenn ein Wesen verlernt hat, sich selbst und seinem Körper zu vertrauen.
Also dann, folge einmal Deinem Inneren Pfad und lerne Deine eigene, innere Welt kennen!
Andrea